Filthy Brillos (NL/DE)
Historiker sind sich über vieles uneins – aber eines steht fest: An jenem Oktoberabend in Heubach löste sich etwas aus den Gesetzen der musikalischen Wahrscheinlichkeit. Augenzeugen im QLTourRaum Übelmesser berichten noch immer in synkopierten Flüstertönen von dem Moment, als sechs völlig Fremde die Bühne betraten und – ohne Vorwarnung oder Absprache – versehentlich eine Band gründeten.
Guacamole kannte Fred flüchtig – vielleicht von einer Tankstelle, vielleicht aus einer anderen Dimension – aber die anderen waren völlige Unbekannte. Doch schon nach wenigen Minuten wurde aus Chaos Harmonie. Rhythmen kollidierten, Harmonien stritten, und aus dem Trümmerhaufen entstand ... Musik. Niemand wusste, wer anfangen sollte, also fingen alle an – und durch einen kosmischen Irrtum funktionierte es. Die Akkorde gehorchten, das Schlagzeug folgte, die Keyboards gestanden alles. Irgendwo zwischen dem dritten Solo und einer gefährlich schiefen kleinen None nickte das Schicksal im Takt.
Das Publikum tobte. Die Lichter flackerten. Ein einziger Bass-Ton entkam in die Nacht und wurde nie wieder gesehen. Ob sie ein Konzert gespielt oder ein Portal geöffnet hatten, blieb unklar.
Am nächsten Morgen – dem 19. Oktober, laut den Überlebenden – akzeptierten die Musiker ihr Schicksal: Sie waren nun Filthy Brillos. Der Name bedeutete nichts, klang leicht illegal und war deshalb genau richtig.
Seitdem wird das Heubach-Phänomen als Glück, Alchemie oder außergewöhnlich groovige Statistikabweichung diskutiert. Was auch immer es war – die Brillos trotzen weiterhin den Gesetzen von Tempo, Logik und manchmal der Schwerkraft selbst. Ein klarer Beweis: Manchmal will das Universum einfach nur jammen.
Armin: Sorgt für einen unberechenbaren Groove und hält die Band wach. Hat mal eine Snare aus einem alten Koffer gebaut.
Sebastian: Kann jeden Akkord in einen Zappa-Moment verwandeln. Bekannt dafür, Synthesizern ihre Geheimnisse zu entlocken.
Sascha: Halb Rockprophet, halb Stand-up-Comedian. Ein absolutes Genie. Hat mal ein ganzes Konzert ohne Mikrofon gesungen, und trotzdem hat ihn jeder gehört. Genial, sage ich!
Guacamole: Mischt Funk, Fuzz und Essensmetaphern. Spielt jede Note, als ob sie ihm Geld schulden würde.
Fred: Teilzeit-Pianist, Vollzeit-Klanganarchist. Zitiert Zappa, Bach und Monty Python im selben Solo.
Flo: Der stille Sturm. Hat mal versehentlich eine neue Stimmung erfunden und beschlossen, sie beizubehalten.